Immer erkämpft, nie­mals geschenkt

Der Inter­na­tio­na­le Frau­en­tag ist ein Kampf­tag: Für Hei­zung, Brot und Frie­den – und die Rosen dazu

Egal wo man gera­de hin­guckt, es sieht düs­ter aus. Gera­de für Frau­en. Unter dem US-Prä­si­den­ten Donald Trump soll das Recht auf Schwan­ger­schafts­ab­bruch end­gül­tig fal­len, mit Bil­li­gung der USA lässt Ben­ja­min Netan­ja­hu in Gaza stil­len­de Müt­ter und ihre Kin­der ver­hun­gern. Und auch hier­zu­lan­de wer­den die Angrif­fe im Namen der Kriegs­trei­be­rei immer unver­blüm­ter: Die Wehr­pflicht soll nach Wil­len der CSU noch in die­sem Jahr wie­der ein­ge­führt wer­den, der sich auch wie­der zu Wort mel­den­de Ex-Poli­ti­ker Joseph Fischer (Grü­ne) for­dert sie gar „für bei­de Geschlech­ter. Ohne die­sen Schritt wer­den wir beim Schutz Euro­pas nicht vorankommen.“

Aber Frau­en sol­len nicht nur (auch gegen ihren Wil­len) die Kin­der für künf­ti­ge Krie­ge gebä­ren und sich selbst in die­sen Krie­gen meu­cheln las­sen. Zah­len sol­len sie dafür auch. Nicht nur mit zu gerin­gen Löh­nen in Kita, Kran­ken­haus und Co., son­dern auch durch Sozialabbau.

(Fotos: r‑mediabase & UZ-Archiv)

So schlägt zum Bei­spiel Cle­mens Fuest, Prä­si­dent des Münch­ner ifo-Insti­tuts, vor, das Eltern­geld abzu­schaf­fen, es wäre ein „nice to have“, also nicht not­wen­dig. Fuest, das war der­je­ni­ge, der sich mit Nazi­vo­ka­bu­lar für die tota­le Rüs­tung aus­sprach. Kano­nen und But­ter hält er für ein „Schla­raf­fen­land“. Er will nur Kanonen.

Bezahlt wer­den sol­len die nun unter ande­rem mit dem Eltern­geld. „Nice to have“ für die allein­er­zie­hen­den Eltern­geld­be­zie­her, zu 98 Pro­zent Frau­en – aber die sol­len nach Fuest wahr­schein­lich ein­fach den Gür­tel ein biss­chen enger schnal­len. Ist doch eine Ehre, die Krie­ger von mor­gen durchzubringen.

Ähn­lich sieht das wahr­schein­lich Fried­rich Merz (CDU). Der Kanz­ler in spe will „Total­ver­wei­ge­rern“ das Bür­ger­geld strei­chen. „Ohne Ver­mitt­lungs­hemm­nis“ sind für ihn allein­er­zie­hen­de Müt­ter, sobald das Kind drei Jah­re alt ist. Gesi­cher­te Kin­der­be­treu­ung? Fehlanzeige.

nelke - Immer erkämpft, niemals geschenkt - 8. März 2025, Frauenbewegung, Friedenskampf, Heizung Brot und Frieden, Internatinaler Frauentag, sozialer Kahlschlag, US-Rakteten - Wirtschaft & Soziales

Der Inter­na­tio­na­le Frau­en­tag war und ist ein Kampf­tag für unse­re Rech­te. Für das Recht über unse­ren eige­nen Kör­per zu bestim­men, glei­chen Lohn für glei­che Arbeit zu erhal­ten, für das Recht, in Frie­den zu leben. Dar­um fei­ern wir den Inter­na­tio­na­len Frau­en­tag auf der Stra­ße: gegen die Sta­tio­nie­rung von US-Rake­ten in unse­rem Land, gegen Sozi­al­kahl­schlag für die Kriegs­kas­se. Für Hei­zung, Brot, Frie­den und die Rosen dazu.

Die UZ-Redak­ti­on wünscht einen kämp­fe­ri­schen Frauentag!

UZ vom 7. März 2025