Stel­lung­nah­me der DKP-Neuss

Am 1. Mai wur­de von Herrn Roland Sper­ling die all­jähr­li­che Gedenk­ver­an­stal­tung zu Ehren der Wider­stands­kämp­fer auf dem Haupt­fried­hof Neuss mas­siv gestört. Wütend und laut äußer­te er sich wäh­rend der lau­fen­den Ver­an­stal­tung, beschimpf­te die­se als faschis­tisch, unter­brach die Red­ne­rin und ver­such­te die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer zum Fort­ge­hen zu bewe­gen. Als er merk­te, dass sein unan­ge­mes­se­nes Ver­hal­ten nur mit Kopf­schüt­teln quit­tiert wur­de, ver­ließ er allei­ne das Geden­ken. Sein Auf­tritt war beschä­mend, rela­ti­vier­te er mit dem infla­tio­när benutz­ten Faschis­mus­vor­wurf doch neben ande­ren Ver­bre­chen den Mord an sechs Mil­lio­nen jüdi­schen Men­schen – und das am Gra­be derer, die im Wider­stand gegen den Faschis­mus ihr Leben lie­ßen. In den Jah­ren zuvor hat­te Roland Sper­ling selbst Reden bei der besag­ten Ver­an­stal­tung gehal­ten, die­se wur­den von den Zuhö­rern und Zuhö­re­rin­nen, obwohl es sehr ein­deu­ti­ge Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten gab, schwei­gend hin­ge­nom­men, um die Wür­de des Ortes und des Anlas­ses nicht zu verletzen.

Im Anschluss gab es nicht eine Ent­schul­di­gung oder inhalt­li­che Aus­ein­an­der­set­zung, son­dern öffent­li­che Schlamm­schlach­ten in der Pres­se, dabei wur­de der Cha­rak­ter der Ver­an­stal­tung und die Inhal­te der gehal­te­nen Rede ver­fälscht. Dies führ­te zuletzt dazu, dass der Orts- und Kreis­vor­stand der Par­tei „Die Lin­ke“ ent­schied, nicht mehr mit Herrn Sper­ling zusam­men­ar­bei­ten zu wol­len. Wir befür­wor­ten die­se Ent­schei­dung und schlie­ßen uns die­ser aus­drück­lich an. Da Herr Sper­ling sich wei­gert, sein Man­dat – wie gefor­dert – zurück­zu­ge­ben, wer­den unse­re Genos­sin­nen und Genos­sen die Frak­ti­on ver­las­sen, um wei­ter­hin mit den Part­nern der Neus­ser Links­par­tei gute kom­mu­nal­po­li­ti­sche Arbeit leis­ten zu können.

Der DKP-Kreis­ver­band Neuss-Dor­ma­gen nahm an der gewerk­schaft­li­chen Demons­tra­ti­on und der anschlie­ßen­den Kund­ge­bung teil. Beson­ders unter­stüt­zen wir die iin der Rede vom Ver.di Geschäfts­füh­rer genann­ten For­de­run­gen 
nach einem Kriegs­stop und 
nach einem Nein zum 100 Mil­li­ar­den Pro­gramm Auf­rüs­tung der Bundeswehr.

8. Mai- Tag der Befrei­ung vom Faschismus

Lie­be Mit­bür­ge­rin­nen und Mitbürger,

Am 8. Mai 1945 besieg­te die Anti-Hit­ler-Koali­ti­on das Drit­te Reich. Die größ­te Last in die­sem Krieg trug die Sowjet­uni­on mit einem Blut­zoll von 27 Mil­lio­nen Toten. Aber heu­te, 77 Jah­re spä­ter, erle­ben wir erneut anti­rus­si­schen Hass­pro­pa­gan­da. Als Anlass dazu wird der rus­si­sche Angriff auf die Ukrai­ne genutzt. Die­ser wird auch von uns ver­ur­teilt. Aber wir leh­nen es ab, von der Vor­ge­schich­te zu schwei­gen. Vor­an­ge­gan­gen war eine stän­dig wach­sen­de Bedro­hung Russ­lands durch die wort­brü­chi­ge Ost­erwei­te­rung der NATO. Und bereits acht Jah­re lang zuvor hat­te die ukrai­ni­sche Armee die Men­schen im Don­bass bom­bar­diert. Aus­ge­führt wur­den die­se Angrif­fe teil­wei­se von faschis­ti­schen Ein­hei­ten. Nun wer­den Waf­fen­lie­fe­run­gen an die­se Trup­pen gefor­dert. Und auf ein­mal ste­hen unse­rer Regie­rung 100 Mil­li­ar­den Euro zur Ver­fü­gung. Wofür? Für hoch­wer­ti­ge Bil­dung? Für ein gut funk­tio­nie­ren­des Gesund­heits­we­sen? Für Umwelt­schutz? Nein – für Auf­rüs­tung! 100 Mil­li­ar­den für ein Freu­den­fest in den Chef-Eta­gen der Rüs­tungs­in­dus­trie! Dabei bräuch­te es nun end­lich Ver­hand­lun­gen über einen Waf­fen­still­stand. Es sind Gesprä­che nötig über einen Frie­den, wel­cher der Ukrai­ne Schutz bie­tet, aber ver­hin­dert, dass die­ses Land als NATO- Mit­glied anti­rus­si­scher Auf­marsch­platz wird. Die Sou­ve­rä­ni­tät der bei­den Don-Repu­bli­ken ist zu gewähr­leis­ten. Die Zuge­hö­rig­keit der Krim zu Russ­land ent­spricht offen­bar dem Wil­len der dor­ti­gen Bevöl­ke­rung. Das soll­te respek­tiert wer­den. Frie­den in Euro­pa gibt es nur mit und nie­mals gegen Russ­land. Was gar nicht gebraucht wird, ist anti­rus­si­sche Stim­mungs­ma­che. Der rus­si­sche Staat ver­letzt demo­kra­ti­sche Grund­rech­te. Den­noch gibt es kei­nen Grund, über die Ver­fol­gung poli­tisch Anders­den­ken­der in der Ukrai­ne hin­weg­zu­se­hen. Aber genau die­se Ten­denz ist im größ­ten Teil der west­li­chen Medi­en vor­herr­schend nach dem Mot­to „Ein­äu­gig­keit ist die ers­te Bürgerpflicht“.

Uner­träg­lich sind die Angrif­fe auf Ehren­ma­le der Roten Armee in Deutsch­land. Deut­sche Behör­den ermu­ti­gen zu sol­chen Taten, wenn sie wie in Bre­men, Ber­lin und Nie­der­sach­sen das Zei­gen der sowje­ti­schen Flag­ge ver­bie­ten – als ob Putin der Prä­si­dent eines sozia­lis­ti­schen Staa­tes wäre. Trotz­dem und des­we­gen sagen wir wie auch in den Jah­ren zuvor:

Dank Euch, ihr Sowjetsoldaten!

Ehre allen Kämp­fe­rin­nen und Kämp­fern gegen den Hitlerfaschismus!

Krieg dem Krieg!

Es lebe die Freund­schaft der Völker!

1.Mai

Auch in die­sem Jahr betei­lig­ten wir uns zum Mai­fei­er­tag an der Ehrung der Neus­ser Kämp­fe­rin­nen und Kämp­fer gegen den Faschis­mus. An den Grä­bern von A. Höh­feld und H. Düll­gen leg­ten wir ein Blu­men­ge­steck nie­der. Unse­re Kreis­vor­sit­zen­de hielt als Mit­glied der VVN/ BdA fol­gen­de Rede:

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Frie­den jetzt!

Stoppt den Krieg in der Ukraine!

Die DKP Neuss ver­ur­teilt den Angriffs­krieg, den die rus­si­sche Regie­rung in der Ukrai­ne führt. Tau­sen­de sind auf bereits auf bei­den Sei­ten gestor­ben, Hun­dert­tau­sen­de sind auf der Flucht. Jeder wei­te­re Tag ohne Waf­fen­still­stand bringt Tod, Elend und Zer­stö­rung. Der Krieg muss been­det wer­den! Das kann nur am Ver­hand­lungs­tisch gelin­gen. Dees­ka­la­ti­on ist das Gebot der Stun­de. Waf­fen­lie­fe­run­gen und Auf­rüs­tung, Pro­pa­gan­da­kam­pa­gnen und Wirt­schafts­sank­tio­nen sind Teil des Pro­blems und nicht der Lösung. Viel­mehr müs­sen die Ursa­chen des Kon­flik­tes besei­tigt wer­den. Vor­aus­set­zung dafür ist, die Geschich­te des Krie­ges und die Posi­tio­nen Russ­lands zu ver­ste­hen. Dabei ist uns klar, dass sich beim kapi­ta­lis­ti­schen Russ­land staat­li­che und natio­na­le Inter­es­sen, mit denen der dort herr­schen­den Kapi­ta­lis­ten­klas­se ver­mi­schen und überlagern.

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Wie die Neus­ser Schrau­ben­fa­brik geplün­dert wurde!

Kein wei­ter Weg 

Foto: Swant­je Höh­ne Von vor­ne: Teil der alten Schrau­ben­fa­brik, Job­cen­ter Rhein-Kreis Neuss

Am 30. Novem­ber 2015 war Schluss. Zum letz­ten Mal gin­gen die ver­blie­be­nen Mit­ar­bei­ter der Neus­ser White­sell-Fabrik zur Arbeit. Dann war das bit­te­re Ende erreicht und es kam, trotz der zahl­rei­chen Insol­ven­zen, die das Werk und sei­ne Beleg­schaft bereits hin­ter sich hat­ten, den­noch über­ra­schend plötzlich.

Bis 1980 fir­mier­te das Unter­neh­men unter dem Grün­der­na­men „Bau­er & Schaur­te“ und war durch die Erfin­dung und Pro­duk­ti­on der Innen­sechs­kant-Schrau­be (Inbus) welt­weit bekannt gewor­den. 1980 erfolg­te die Fusi­on mit den saar­län­di­schen Kar­cher Schrau­ben­wer­ken, 1993 kam es zur Insol­venz der Mut­ter­ge­sell­schaft Saar­stahl. Im Anschluss wur­de die Fabrik von Inves­tor zu Inves­tor wei­ter­ge­reicht. Im Jahr 2012 hat­te das Werk eine beein­dru­cken­de Anzahl von Fir­men­na­men und Insol­venz­ver­fah­ren hin­ter sich gebracht und gehör­te nun zur Ruia AG, einer Gesell­schaft, die schon bald insol­vent war und von der White­sell Ger­ma­ny GmbH auf­ge­kauft wurde.

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Öffent­li­che Veranstaltung

Ein­la­dung

Der 22. Juni ist in die­sem Jahr ein beson­de­res Datum.
80 Jah­re zuvor über­fiel die faschis­ti­sche Wehr­macht die Sowjet­uni­on. Der Krieg, der damit begann,
unter­schied sich grund­le­gend von frü­he­ren mili­tä­ri­schen Kon­flik­ten. Hier ging es nicht mehr nur das
Ziel, die geg­ne­ri­schen Streit­kräf­te zu besie­gen. Moti­viert durch die Ras­sen­ideo­lo­gie der Nazis soll­ten
vie­le Mil­lio­nen von Men­schen, die man als min­der­wer­tig ansah, ver­nich­tet oder ver­sklavt wer­den, um
so Lebens­raum für „ger­ma­ni­sche Her­ren­men­schen“ zu schaf­fen.
Die­ser bar­ba­ri­sche Wahn­sinn brach­te ca. 27 Mil­lio­nen Sowjet­men­schen den Tod.
Ein ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ter Umgang mit der eige­nen Geschich­te gebie­tet es uns, sich die­ses Datums
zu erin­nern, um kri­ti­sche und auch gegen­warts­be­zo­ge­ne Aus­ein­an­der­set­zung zu ermög­li­chen. Sehr
begrü­ßens­wert war daher der Antrag der Bun­des­tags­frak­ti­on der Par­tei Die Lin­ke, eine
par­la­men­ta­ri­sche Gedenk­ver­an­stal­tung abzu­hal­ten. Und eben­so bla­ma­bel war die Ableh­nung durch
den Bun­des­tags­prä­si­den­ten.
Wir ant­wor­ten auf die­se Geschichts­ver­ges­sen­heit mit den Wor­ten des am 21. April die­ses Jah­res
ver­stor­be­nen bekann­ten DDR-Medi­zi­ners Moritz Mebel, der sich als jun­ger Mann der Roten Armee
anschloss, um gegen den Faschis­mus zu kämp­fen:
„Und ich sage Ihnen als Jude und Deut­scher: Nicht nur im Ver­hält­nis unse­res Lan­des zu Isra­el ist
Demut ange­bracht. Auch und eben­so im Ver­hält­nis zu den Rus­sen und ande­ren Völ­kern der frü­he­ren
Sowjet­uni­on.“
Des­halb laden wir Euch für den 16. Juni 2021 ein, an unse­rer Online-Ver­an­stal­tung um 19.30 Uhr
teil­zu­neh­men. Die Lei­te­rin der Inter­na­tio­na­len Kom­mis­si­on beim Par­tei­vor­stand, die DKP Genos­sin
Rena­te Kop­pe, wird den Blick rich­ten auf aktu­el­le Ent­wick­lun­gen, in deren Ver­lauf das alte Feind­bild
„Russ­land“ in gefähr­li­cher Wei­se reak­ti­viert wird.
Der Redak­teur unse­rer Zei­tung Unse­re Zeit Genos­se Man­fred Idler beschäf­tigt sich mit den Neus­ser
Bezü­gen zum Ver­nich­tungs­krieg gegen die UdSSR.
Wir wis­sen, dass die­ses Geden­ken nicht nur uns Kom­mu­nis­tin­nen und Kom­mu­nis­ten wich­tig ist,
son­dern auch vie­len ande­ren demo­kra­ti­schen und fort­schritt­li­chen Kräf­ten. Des­halb wür­den wir uns
über Eure Teil­nah­me sehr freuen.

Um den Link zur digi­ta­len Ver­an­stal­tung zu erhal­ten, bit­ten wir um Anmel­dung
abczynski@t‑online.de oder über das fol­gen­de Formular