Am 1. Mai wurde von Herrn Roland Sperling die alljährliche Gedenkveranstaltung zu Ehren der Widerstandskämpfer auf dem Hauptfriedhof Neuss massiv gestört. Wütend und laut äußerte er sich während der laufenden Veranstaltung, beschimpfte diese als faschistisch, unterbrach die Rednerin und versuchte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Fortgehen zu bewegen. Als er merkte, dass sein unangemessenes Verhalten nur mit Kopfschütteln quittiert wurde, verließ er alleine das Gedenken. Sein Auftritt war beschämend, relativierte er mit dem inflationär benutzten Faschismusvorwurf doch neben anderen Verbrechen den Mord an sechs Millionen jüdischen Menschen – und das am Grabe derer, die im Widerstand gegen den Faschismus ihr Leben ließen. In den Jahren zuvor hatte Roland Sperling selbst Reden bei der besagten Veranstaltung gehalten, diese wurden von den Zuhörern und Zuhörerinnen, obwohl es sehr eindeutige Meinungsverschiedenheiten gab, schweigend hingenommen, um die Würde des Ortes und des Anlasses nicht zu verletzen.
Im Anschluss gab es nicht eine Entschuldigung oder inhaltliche Auseinandersetzung, sondern öffentliche Schlammschlachten in der Presse, dabei wurde der Charakter der Veranstaltung und die Inhalte der gehaltenen Rede verfälscht. Dies führte zuletzt dazu, dass der Orts- und Kreisvorstand der Partei „Die Linke“ entschied, nicht mehr mit Herrn Sperling zusammenarbeiten zu wollen. Wir befürworten diese Entscheidung und schließen uns dieser ausdrücklich an. Da Herr Sperling sich weigert, sein Mandat – wie gefordert – zurückzugeben, werden unsere Genossinnen und Genossen die Fraktion verlassen, um weiterhin mit den Partnern der Neusser Linkspartei gute kommunalpolitische Arbeit leisten zu können.