Zum 150. Geburts­tag der Pari­ser Kommune


Kein Rich­ter, vom Obers­ten Gericht der DDR über die Bezirks- und Kreis­ge­rich­te, wur­de auf Lebens­zeit beru­fen, son­dern muss­te sich jeweils in den Volks­ver­tre­tun­gen der ent­spre­chen­den Ebe­ne nach Rechen­schafts­le­gung tur­nus­mä­ßig zur Wahl stel­len.

Das bür­ger­li­che Bil­dungs­pri­vi­leg wur­de abge­schafft, und allen Kin­dern des Volks eine kos­ten­lo­se Bil­dung bis zu höchs­ten aka­de­mi­schen Abschlüs­sen ermög­licht.

War­um hat die Pari­ser Kom­mu­ne letzt­lich eine Nie­der­la­ge erlit­ten:
Fried­rich Engels bezeich­ne­te es als schwe­ren Feh­ler der Kom­mu­ne, dass sie die Ban­ken nicht antas­te­te, a.a.O. S. 454,  so dass die nach Ver­sailles geflo­he­ne kon­ter­re­vo­lu­tio­nä­re „bür­ger­li­che Regie­rung des natio­na­len Ver­rats“ a.a.O. S. 471, unter ihrem Ober­haupt  Thiers und sei­ner Gene­rä­le auf deren Mit­tel zurück­grei­fen konn­te.

Es gab unter den Mit­glie­dern der Kom­mu­ne eine Spal­tung in eine Majo­ri­tät und eine Mino­ri­tät, und über  Ein­zel­fra­gen der Stra­te­gie und Tak­tik kei­ne Einig­keit, was zur Beein­träch­ti­gung des Erfolgs führ­te.

Thiers gelang es durch eine vor­ge­täusch­te „Ver­söh­nungs­ze­re­mo­nie“ mit Paris,sowie Ver­leum­dung und Het­ze gegen die Kom­mu­ne, ins­be­son­de­re unter der „Mit­tel­klas­se“ Ver­wir­rung zu stif­ten.

Die Pari­ser Kom­mu­ne orga­ni­sier­te sich unter den Bedin­gun­gen des  Waf­fen­still­stan­des im
Deutsch-Fran­zö­si­schen Krie­ges, aber der fort­dau­ern­den Blo­cka­de der Haupt­stadt Paris durch die Preu­ßi­schen Trup­pen.

Die Ver­sail­ler Regie­rung wäre mit ihrem redu­zier­ten Trup­pen­be­stand nicht imstan­de gewe­sen, die Pari­ser Kom­mu­ne zu besie­gen.

Auf Ihr Ersu­chen ent­ließ Bis­marck gro­ße Tei­le der Kriegs­ge­fan­ge­nen, die dann in die Ver­sail­ler Armee ein­ge­glie­dert wur­den.

Bis­marck gestat­te­te auch den Durch­marsch der Ver­sail­ler Trup­pen durch die preu­ßi­sche Blo­cka­de, und durch Ver­rat gelang es den Ver­sail­lern ab 21. Mai 1971 in die Stadt ein­zu­drin­gen.

Es kam zu einem erbit­ter­ten Kampf,  der auf Grund der Über­macht der Trup­pen von  Thiers letzt­lich mit einer Nie­der­la­ge der Kom­mu­nar­den ende­te.

Dann begann durch die Armee der Bour­geoi­sie als Rache ein Mas­sen­mord, dem vie­le Tau­sen­de von Män­nern, Frau­en und Kin­dern zum Opfer fie­len als „Zeug­nis, wel­cher Rase­rei die herr­schen­de Klas­se fähig ist, sobald das Pro­le­ta­ri­at es wagt, für sein Recht ein­zu­tre­ten.“ a.a.O S. 453.

Die Pari­ser Kom­mu­ne ende­te am 28. Mai 1871 mit dem Mas­sen­mord  an den letz­ten
147 Kom­mu­nar­den an der „Mau­er der Föderierten“auf dem  Fried­hof Pere Lachai­se. a.a.O. S. 453.

Dem Reak­tio­när Bis­marck war die Pari­ser Kom­mu­ne aus klas­sen­mä­ßi­gen Grün­den ein Dorn im Auge. Des­halb unter­stütz­te er alle Aktio­nen der Regie­rung Thiers als Ver­tre­te­rin der Bour­geoi­sie und Kraut­jun­ker gegen die Kom­mu­ne.

Hier zeig­te sich, wie an vie­len Bei­spie­len vor­her und nach­her, dass selbst feind­lich gegen­über­ste­hen­de natio­na­le For­ma­tio­nen der Bour­geoi­sie über alle Kon­kur­renz hin­weg zusam­men­ar­bei­ten, wenn es gegen die Arbei­ter­klas­se und revo­lu­tio­nä­re Kräf­te geht.