« Soli­da­ri­tät ver­bin­det – 100 Jah­re Rote Hilfe »

Film im Neus­ser Kino Hitch am Don­ners­tag 05.12.2024 um 19:00 Uhr

100 Jah­re Rote Hil­fe 1924 – 2024
In die­sem Jahr fei­ert die Rote Hil­fe ihr hun­dert­jäh­ri­ges Bestehen
als Soli­da­ri­täts­or­ga­ni­sa­ti­on. Das neh­men wir als heu­ti­ge strö
mungs­über­grei­fen­de Rote Hil­fe e. V. zum Anlass, auf die­se ein
hun­dert Jah­re zurück­zu­bli­cken; auf ein­hun­dert Jah­re wech­sel
haf­ter Geschich­te und einen viel­fa­chen Wan­del im Lau­fe die­ser Zeit.
Zunächst war die Rote Hil­fe eine an die Arbei­terinnen­be­we­gung und die Kom­mu­nis­ti­sche Par­tei ange­schlos­se­ne Mas­sen­or­ga­ni­sa­ti on nach dem Vor­bild der sowje­tisch gepräg­ten Inter­na­tio­na­len Roten Hil­fe MOPR. Es folg­ten Ver­bot, schwie­ri­ge Tätig­keit im Unter­grund und schließ­lich Zer­schla­gung in den Jah­ren des natio­nal­so­zia­lis­ti schen Ter­rors. Erst in den poli­tisch tur­bu­len­ten 70er und 80er Jah ren grün­de­te sich die Rote Hil­fe neu, ganz im Stil der poli­ti­schen Klein­grup­pen sogar mehr­fach – ein lei­der wenig erfolg­rei­ches Kon zept. Noch zen­tral an die Aus­rich­tung der KPD/ML ange­lehnt, grün dete sich 1975 die Rote Hil­fe Deutsch­lands, aus der schließ­lich die heu­ti­ge strö­mungs­über­grei­fen­de Rote Hil­fe e. V. erwuchs. Der Blick auf unse­re Geschich­te kann uns nicht nur die viel In all die­sen poli­tisch wech­sel­haf­ten Etap­pen blie­ben die Kern auf­ga­ben der Arbeit der Roten Hel­ferinnen durch ein gan­zes Jahr
hun­dert hin­durch immer die glei­chen: Die ideel­le und mate­ri­el­le
Unter­stüt­zung poli­ti­scher Gefan­ge­ner, ihrer Ange­hö­ri­gen und Ge
nossinnen, die Orga­ni­sa­ti­on und Finan­zie­rung von Rechts­bei­stän den, Knast­be­su­chen und Pro­zess­be­glei­tung, das Stem­men von Öf fent­lich­keits­ar­beit und die inhalt­li­che und struk­tu­rel­le Unter­stüt zung von Kam­pa­gnen, die Ver­öf­fent­li­chung von Info­ma­te­ria­li­en und vor allem das Sam­meln von Spen­den, Spen­den und noch mehr Spen­den. All das war schon immer not­wen­dig, wo es staat­li­che Re pres­si­on gegen lin­ke Bewe­gun­gen und Pro­tes­te gab, und es wird auch not­wen­dig blei­ben, solan­ge es lin­ken Pro­test gegen das aus beu­te­ri­sche kapi­ta­lis­ti­sche Sys­tem, gegen faschis­ti­sche Umtrie­be, gegen Ras­sis­mus, gegen patri­ar­cha­le Struk­tu­ren und Ungleich­heit und gegen die Zer­stö­rung der Umwelt und damit der mensch­li­chen Lebens­grund­la­gen gibt. schich­ti­gen Mög­lich­kei­ten staat­li­cher Schi­ka­nen und die Ent­wick lung der Repres­si­on zei­gen – und damit, vor wel­chen Pro­ble­men wir schon stan­den und wie wir sie gelöst haben. Er führt uns auch die Ent­wick­lung lin­ker Struk­tu­ren und Bewe­gun­gen, deren The­men und deren inne­re Kon­flik­te vor Augen. Vor allem aber kann er uns ermu tigen ange­sichts der zahl­rei­chen Genossinnen, die für ihre – und
damit oft auch unse­re – Idea­le gekämpft haben, ange­sichts der
vie­len Unterstützer*innen vor uns, die die glei­che Arbeit geleis­tet
haben, wie wir sie heu­te leis­ten. Mal waren sie mehr, mal weni­ger
erfolg­reich, oft selbst von Repres­si­on betrof­fen, aber stets vol­ler
Mut und Über­zeu­gung. Sie alle kön­nen und soll­ten uns eine Inspi
rati­on sein, um uns stets zu ver­ge­gen­wär­ti­gen, wie wich­tig Soli­da­ri
tät war, ist und bleibt. Denn Soli­da­ri­tät war, ist und bleibt eine
Waf­fe – unse­re wich­tigs­te Waf­fe über­haupt.
Bun­des­vor­stand der Roten Hil­fe e. V