Auch im 76. Jahr nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz bietet das offizielle Gedenken an dieses Ereignis in der Berliner Republik das gleiche Bild wie in den Jahren zuvor. Da ist zunächst einmal die inzwischen etablierte schlechte Tradition, die Befreier gar nicht oder nur in einem Beisatz zu erwähnen. Ausgeschlossen ist es erst recht, Worte des Dankes für sie zu finden. Der Weg nach Auschwitz, zu seiner Befreiung wurde erkämpft von Soldatinnen und Soldaten der Roten Armee, von denen tausende ihr Leben opferten. In einem bekannten sowjetischen Lied dieser Tage heißt es: „Das soll der Krieg des Volks, der Sieg der Menschheit sein.“ Wo wurde dieser Anspruch deutlicher eingelöst als bei der Befreiung von Auschwitz? In der Tat war dies ein Sieg der Menschheit. Aber noch nie kam man auch die Idee, Veteraninnen und Veteranen der Roten Armee zur Gedenkveranstaltung in den Bundestag einzuladen. Dass dies ein Grund ist, sich zu schämen, dürfte den Verantwortlichen kaum bewusst sein.
„Instrumentalisiertes Gedenken“ weiterlesenSystembedingte Gesundheitsgefährdung
Ein Kommentar

Obgleich das Robert-Koch-Institut die „Arbeitswelt“ als einen der „Hauptansteckungsorte“ in der Coronapandemie ausfindig gemacht hat, müssen die allermeisten lohnabhängigen Menschen ihre Arbeit in den hiesigen Produktionsstätten verrichten. Dieser Gesundheitsgefährdung werden die Lohnabhängigen ausgesetzt, weil im famosen Marktwirtschaftssystem Profit vor Gesundheit geht. Denn der Zweck dieser eigentümlichen Produktionsweise ist nicht das Wohlergehen der Menschen, sondern die Vermehrung des investierten Unternehmergeldes, indem die Lohnabhängigen Waren und Dienstleistungen produzieren (Geld-Ware-Geld›).
„Systembedingte Gesundheitsgefährdung“ weiterlesenLeben und Wirken von Friedrich Engels in den Motiven eines Briefmarkensatzes der Deutschen Demokratischen Republik aus dem Jahr 1955

Die Internationale Arbeiterassoziation war die erste länderübergreifende revolutionäre Organisation der Arbeiterklasse.





„Die Gruben in des Volkes Hand!“
Klassenkämpfe im Ruhrgebiet nach der Befreiung vom Faschismus
„Die Bergarbeiter wissen, dass der Bergbauverein, die Thyssen, Klöckner, Krupp und alle Aktionäre die Geldgeber der NSDAP waren. Die Bergarbeiter wissen, dass diese deutschen Grubenbarone mit der Ruhrkohle zwei Weltkriege vorbereitet und geführt haben. Die deutschen Kohlebarone sind Kriegsverbrecher. Um einen neuen Krieg zu verhindern, verlangen die Bergarbeiter die Überführung der Schachtanlagen in die Hände der Provinzialregierung.“ Diese Erklärung war die Richtschnur der Betriebsräte aller Schachtanlagen des Ruhrgebietes auf ihrer Konferenz am 14. November 1945 in Bochum.
Die Arbeiterklasse des Ruhrgebietes schickte sich an, ihr Gewicht zur Gestaltung eines antifaschistischen und demokratischen Deutschlands in die Waagschale zu werfen. Hierbei wusste sie die KPD, aber auch große Teile sozialdemokratischer und christlicher Kräfte an ihrer Seite. Zudem hatte die damals in Deutschland höchste Autorität, die Gemeinschaft der Siegermächte, mit dem Potsdamer Abkommen die Dezentralisierung der deutschen Wirtschaft zum Gebot der Stunde erklärt. Man hatte in West und Ost die deutschen Monopole als Motor und Nutznießer des Faschismus erkannt. Die Werktätigen des Ruhrgebietes konnten zunächst also hoffen, dass ihr Begehren mit den deutschlandpolitischen Vorstellungen der USA, Großbritanniens, Frankreichs und der UdSSR im Einklang stehen würde. In den Jahren 1946 und 1947 kam es in den Städten an der Ruhr und in Düsseldorf zu Streiks, an denen sich tausende von Arbeitern beteiligten. Es wurden Forderungen nach besseren Arbeits- und Lebensbedingungen ebenso erhoben wie nach höheren Löhnen und der Sozialisierung der Kohle- und Stahlindustrie. Ein Höhepunkt war der Generalstreik am 12. November 1948 in der britischen und amerikanischen Besatzungszone.
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