Unlo­gi­sche Lektion

Ein Kom­men­tar

Weil Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te der Par­tei „Die Lin­ke“ mit­tels einer Klei­nen Anfra­ge von der Bun­des­re­gie­rung wis­sen woll­ten, wes­halb die „jun­ge Welt“ als ein­zi­ge Tages­zei­tung regel­mä­ßig im Ver­fas­sungs­schutz­be­richt erwähnt wird, erteil­te die Staats­macht eine denk­wür­di­ge Ant­wort: Dass die „jun­ge Welt“ vom Ver­fas­sungs­schutz beob­ach­tet wird, hat laut Staats­ge­walt sei­nen Grund im „revo­lu­tio­nä­ren Mar­xis­mus », den die Zei­tung ver­tre­te. Denn der revo­lu­tio­nä­re Mar­xis­mus rich­te sich gegen Grund­prin­zi­pi­en der frei­heit­lich demo­kra­ti­schen Grund­ord­nung. Der Men­schen­wür­de, die hier­zu­lan­de ver­fas­sungs­mä­ßig garan­tiert sei, wider­spre­che bei­spiels­wei­se „die Auf­tei­lung einer Gesell­schaft nach dem Merk­mal der pro­duk­ti­ons­ori­en­tier­ten Klas­sen­zu­ge­hö­rig­keit ». Da der ein­zel­ne Mensch „als grund­sätz­lich frei zu behan­deln » sei, dür­fe die mar­xis­ti­sche Klas­sen­theo­rie nicht kon­sta­tie­ren, dass der Mensch in der kapi­ta­lis­ti­schen Pro­duk­ti­ons­wei­se zum „blo­ßen Objekt » degra­diert werde.

Der­ge­stalt ver­ab­reicht die Staats­ge­walt ihren Staats­bür­gern eine ideo­lo­gi­sche Lek­ti­on, deren Unlo­gik zum Nach­den­ken ver­an­las­sen könn­te: Nicht die Exis­tenz von Klas­sen in der kapi­ta­lis­ti­schen Gesell­schaft wider­spricht der „Men­schen­wür­de », son­dern die Benen­nung die­ses üblen Fak­t­ums. Um das Nach­den­ken über die unlo­gi­sche Lek­ti­on des Staats­ap­pa­ra­tes in Sachen mar­xis­ti­sche Klas­sen­theo­rie zu beför­dern, sei dar­an erin­nert, dass das Ziel des revo­lu­tio­nä­ren Mar­xis­mus die klas­sen­lo­se Gesell­schaft ist. Klas­sen­los aber kann die Gesell­schaft erst dann wer­den, wenn die kapi­ta­lis­ti­sche Pro­duk­ti­ons­wei­se über­wun­den wird. Die kapi­ta­lis­ti­sche Pro­duk­ti­ons­wei­se näm­lich ist es, wel­che die Gesell­schaft in Pro­duk­ti­ons­mit­tel­be­sit­zer und Arbeits­kraft­be­sit­zer „auf­teilt », damit die Pro­duk­ti­ons­mit­tel­be­sit­zer ihr Geld ver­meh­ren kön­nen, indem sie die Arbeits­kraft­be­sit­zer bei der Pro­duk­ti­on von Waren und Dienst­leis­tun­gen als „Human­ka­pi­tal » vernutzen

Franz Anger

Ehren­des Gedenken

Ehrung der Neus­ser WiderstandskämpferInnen

Auch in die­sem Jahr ehrt die DKP Neuss-Dor­ma­gen die Neus­ser Wider­stands­kämp­fe­rin­nen und ‑kämp­fer, die in den  Jah­re 1933 – 1945 ihren Ein­satz für Demo­kra­tie, Frie­den und sozia­len Fort­schritt mit dem Leben bezahl­ten. Genos­sin­nen und Genos­sen unse­rer Par­tei­or­ga­ni­sa­ti­on leg­ten einen Kranz an den Grä­bern des Mau­rers und KPD-Stadt­ver­ord­ne­ten Her­mann Düll­gen sowie des Neus­ser Zim­mer­manns August Höh­feld nie­der. Die­se bei­de Namen ste­hen stell­ver­tre­tend für ein Ver­mächt­nis, das heu­te weit davon ent­fernt ist, nur noch his­to­risch zu sein. Im Gegen­teil – die Rechts­ent­wick­lung in unse­rem Land und die stei­gen­de Kriegs­ge­fahr machen es in besorg­nis­er­re­gen­der Wei­se aktuell.

Digi­ta­les Geden­ken 2021 

Erneut hin­dert uns die Pan­de­mie dar­an, die all­jähr­li­che Gedenk­ver­an­stal­tung in Prä­senz zu besu­chen. Daher gibt es auch die­ses ein her­vor­ra­gen­des Video der VVN-Neuss.
Dan­ke an die VVN und an alle beteiligten. 

Ein Bericht über den Jah­res­auf­takt 2021 der DKP Grup­pe Neuss/​Dormagen.

Anfang Janu­ar fah­ren in nor­ma­len Zei­ten vie­le Mit­glie­der der DKP und ihre Mit­strei­ter zur LL Demo nach Berlin.

Dies war dies­mal aus bekann­ten Grün­den nicht mög­lich, aber wir woll­ten Rosa und Karl auf unse­rem Jah­res­auf­takt ehren.

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Zum 150. Geburts­tag der Pari­ser Kommune

Wel­che Bedeu­tung hat das für uns heute?

„Am Mor­gen des 18. März 1871 wur­de Paris geweckt durch den Don­ner­ruf: „Es lebe die Kom­mu­ne“. Marx, der Bür­ger­krieg in Frank­reich ver­öf­fent­licht in Marx/​Engels, Aus­ge­wähl­te Schrif­ten Bd. I  S. 488. Alle fol­gen­den Sei­ten­zah­len bezie­hen sich auf die­se Aus­ga­be.

Am 18. März 2021 bege­hen Mar­xis­ten-Leni­nis­ten und ande­re lin­ke poli­ti­sche Kräf­te den
150. Geburts­tag der Pari­ser Kommune.

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Mein Weg in die DKP

Durch mei­ne Mut­ter wur­de ich zu Hau­se schon sehr früh poli­ti­siert. Sie ist bis zu ihrem 12. Lebens­jahr in der DDR zur Schu­le gegan­gen und kam durch den Umzug ihrer Eltern in den Wes­ten. Sie war eine gute Schü­le­rin, woll­te immer Leh­re­rin wer­den, was ihr in der DDR sicher gelun­gen wäre, aber in der BRD erst­mal ver­wehrt wur­de. Sie bekam von ihren Eltern zu hören, das Stu­di­um wür­de sich nicht loh­nen, sie sei ein Mäd­chen und hei­ra­te eh.  Ihr Bru­der dage­gen wur­de Leh­rer! Sie erlern­te den Beruf Che­mo­tech­ni­ke­rin, bekam zwei Kin­der, ihr Mann ver­bot ihr zu arbei­ten. Als er sich für eine ande­re Frau ent­schied, konn­te sie in den erlern­ten Beruf nicht mehr zurück, aber erfüll­te sich den Traum vom Stu­di­um und wur­de Leh­re­rin für Bio­lo­gie und evan­ge­li­sche Religion.

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Rebel­li­sches Wunschdenken

Ein Kom­men­tar

Dass die Initia­ti­ve „Zero Covid“ auch die Betrie­be dicht­ma­chen will, um die Coro­na­pan­de­mie zu bekämp­fen, miss­fällt einem Herrn namens Cle­mens Fuest. Da die „Volks­wirt­schaft“ nicht kol­la­bie­ren dür­fe, soll­ten die Betrie­be offen blei­ben – ins­be­son­de­re jene, „in denen die Anste­ckungs­zah­len im Ver­hält­nis zur Wert­schöp­fung gering sind“. Die­ses markt­kon­for­me und zugleich gesund­heits­ge­fähr­den­de Enga­ge­ment für die „Wert­schöp­fung“ hat sei­nen Grund dar­in, dass Herr Fuest Herr­schafts­be­ra­ter ist. Als Lei­ter des Insti­tuts für Wirt­schafts­for­schung (ifo) an der Uni­ver­si­tät Mün­chen berät er mit mis­sio­na­ri­schem Eifer das Bun­des­fi­nanz­mi­nis­te­ri­um, damit der Staats­ap­pa­rat die poli­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen für die öko­no­mi­sche Pro­fit­ma­xi­mie­rung der Markt­wirt­schafts­un­ter­neh­men sichert.

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Instru­men­ta­li­sier­tes Gedenken

Auch im 76. Jahr nach der Befrei­ung des Ver­nich­tungs­la­gers Ausch­witz bie­tet das offi­zi­el­le Geden­ken an die­ses Ereig­nis in der Ber­li­ner Repu­blik das glei­che Bild wie in den Jah­ren zuvor. Da ist zunächst ein­mal die inzwi­schen eta­blier­te schlech­te Tra­di­ti­on, die Befrei­er gar nicht oder nur in einem Bei­satz zu erwäh­nen. Aus­ge­schlos­sen ist es erst recht, Wor­te des Dan­kes für sie zu fin­den. Der Weg nach Ausch­witz, zu sei­ner Befrei­ung wur­de erkämpft von Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten der Roten Armee, von denen tau­sen­de ihr Leben opfer­ten. In einem bekann­ten sowje­ti­schen Lied die­ser Tage heißt es: „Das soll der Krieg des Volks, der Sieg der Mensch­heit sein.“ Wo wur­de die­ser Anspruch deut­li­cher ein­ge­löst als bei der Befrei­ung von Ausch­witz? In der Tat war dies ein Sieg der Mensch­heit. Aber noch nie kam man auch die Idee, Vete­ra­nin­nen und Vete­ra­nen der Roten Armee zur Gedenk­ver­an­stal­tung in den Bun­des­tag ein­zu­la­den. Dass dies ein Grund ist, sich zu schä­men, dürf­te den Ver­ant­wort­li­chen kaum bewusst sein.

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Sys­tem­be­ding­te Gesundheitsgefährdung

Ein Kom­men­tar

Gesund­heit statt Profite

Obgleich das Robert-Koch-Insti­tut die „Arbeits­welt“ als einen der „Haupt­an­ste­ckungs­or­te“ in der Coro­na­pan­de­mie aus­fin­dig gemacht hat, müs­sen die aller­meis­ten lohn­ab­hän­gi­gen Men­schen ihre Arbeit in den hie­si­gen Pro­duk­ti­ons­stät­ten ver­rich­ten. Die­ser Gesund­heits­ge­fähr­dung wer­den die Lohn­ab­hän­gi­gen aus­ge­setzt, weil im famo­sen Markt­wirt­schafts­sys­tem Pro­fit vor Gesund­heit geht. Denn der Zweck die­ser eigen­tüm­li­chen Pro­duk­ti­ons­wei­se ist nicht das Wohl­erge­hen der Men­schen, son­dern die Ver­meh­rung des inves­tier­ten Unter­neh­mer­gel­des, indem die Lohn­ab­hän­gi­gen Waren und Dienst­leis­tun­gen pro­du­zie­ren (Geld-Ware-Geld›).

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