Gedenk­ver­an­stal­tung zum 9.11.2022

Rat­haus­brun­nen am 9.11. zum Geden­ken der Opfer der Reichspogromnacht

Am 9.11. um 19. Uhr fand die Gedenk­ver­an­stal­tung des VVN, der Ver­ei­ni­gung der Ver­folg­ten des Nazi­re­gimes am Brun­nen vor dem Rat­haus in Neuss statt. 

Über 200 Lich­ter wur­den ent­zün­det, eines für jedes jüdi­sche Leben, was in den Pogro­men, der dar­auf­fol­gen­den Depor­ta­ti­on und indus­tri­el­len Ver­nich­tung ver­lo­ren gegan­gen ist. Ein beein­dru­ckend schö­nes Bild als Sym­bol für einen unbe­greif­li­chen Schre­cken, der seit­dem wie ein Geist über Deutsch­land, Euro­pa und der Welt schwebt. Fast wie eine Mah­nung schla­gen die Glo­cken des Qui­ri­nus Müns­ter fast 15 Minu­ten über die­ser Sze­ne­rie, wäh­rend die Anwe­sen­den schwei­gen. Dann eine bewe­gen­de Rede der VVN in der, der Red­ner die Rei­he der Ereig­nis­se auf­zählt, Schick­sa­len gedenkt und anmahnt nie wie­der so ein Unrecht zuzulassen. 

Die Reichs­po­grom­nacht vom 9.11.1938 – 10.11.1938 war der Gip­fel der ras­sis­ti­schen Pro­pa­gan­da der NSDAP, sowie der in ganz Euro­pa vor­herr­schen­den Juden­feind­lich­keit und Auf­takt des Grau­ens der Sho­ah. Ein Grau­en, wel­ches die unge­heu­re Auf­ga­be mit sich bringt, nie zu ver­ges­sen. Die­ser Auf­ga­be gerecht zu wer­den, wird zuneh­mend schwie­ri­ger, da nach und nach jene von uns gehen, die die Sho­ah mit­er­lebt haben und von der kal­ku­lier­ten Grau­sam­keit der Nazis berich­ten könn­ten. Nach und nach wer­den die Stim­men lau­ter, die ver­su­chen die­ses Ereig­nis zu ver­klä­ren, oder zu leug­nen. Stim­men, die Anhän­ger und Kol­la­bo­ra­teu­re des NS-Regimes sogar zu Hel­den empor­he­ben wol­len. Rhe­to­rik der Nazis wird frei­heit­lich wie­der­holt, Ver­bre­chen gegen Immigrant:innen, Geflüch­te­te und jüdi­sche Mitbürger:innen neh­men zu. Wie eine Bes­tie nach dem Win­ter­schlaf reckt der Faschis­mus wie­der sein Haupt in Euro­pa und greift nach der Macht. Er nimmt neue For­men an, ver­steckt sich hin­ter ande­ren Bild­nis­sen und argu­men­tiert doch mit der glei­chen per­fi­den Ideo­lo­gie wie er es auch vor einem Jahr­hun­dert getan hat. Um die Auf­ga­be zu erfül­len sind wir alle gefragt. All jene die sich Sozialist:innen, Kommunist:innen, Anarchist:innen, Syndikalist:innen nen­nen und alle wahr­haf­ti­gen Sozialdemokrat:innen. 

Gera­de bewei­sen die lin­ken in Süd­ame­ri­ka, dass es mög­lich ist Dif­fe­ren­zen zum wohl der Bevöl­ke­rung zu über­win­den und sich zusam­men zu schlie­ßen, um den Faschis­mus zurück­zu­drän­gen. Wir soll­ten uns ein Bei­spiel dar­an neh­men, unse­re Dif­fe­ren­zen zum Wohl unse­rer Gesell­schaft über­win­den und uns zumin­dest in einer Sache einig sein. Nie wie­der Faschis­mus, Nie wie­der Geno­zid, Nie wie­der eine wei­te­re Sho­ah, Nie wie­der Krieg. 

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